Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Nassau ist, wie es der Name schon sagt, eine Freiwillige Feuerwehr. Das heißt, unsere Feuerwehr ist nicht ständig besetzt wie eine Berufsfeuerwehr. Im Falle eines Einsatzes müssen die Einsatzkräfte alarmiert werden und selbstständig zum Feuerwehrgerätehaus gelangen. Die Alarmierung erfolgt dabei zentral von der Integrierten Leitstelle (ILS) in Montabaur.
Die Alarmierung durch die ILS erfolgt über verschiedene Wege. Zum Einen können in fast jedem Ort installierte Sirenen ausgelöst werden. Diese Sirenen werden nicht nur zur Alarmierung der Feuerwehr eingesetzt, sondern auch zur Warnung der Bevölkerung. Näheres dazu wird im nachfolgenden Abschnitt erläutert.
Des Weiteren besitzt jede Feuerwehr sogenannte Funkalarmschleifen, über die sie alarmiert werden kann. Diese Schleifen bestehen aus verschieden Tönen, den sogenannten 5-Ton-Folgen. Im Falle einer Alarmierung sendet der Computer der ILS diese Funkalarmschleifen über ein Funknetz aus.
Jede Feuerwehrkraft trägt an ihrem Gürtel einen Funkmeldeempfänger (FME), auf dem die entsprechenden 5-Ton-Folgen programmiert sind. Der FME scannt ständig den umliegenden Funkfrequenzbereich ab. Erkennt er die auf ihm programmierte Schleife, löst er aus. Nach dem Durchlaufen der 5-Ton-Folgen kann der Disponent in der Leitstelle dann eine Alarmdurchsage machen. Den Einsatzkräften werden dann verschiedene Angaben zum Einsatzstichwort, dem Meldebild und womöglich weiteren alarmierten Kräften sprachlich durchgegeben. Die Feuerwehrleute begeben sich dann schnellstmöglich zum Gerätehaus, ziehen ihre Einsatzkleidung an, besetzen die Fahrzeuge und machen sich auf den Weg zur Einsatzstelle.
Zusätzlich wird die Alarmierung seit 2017 auch parallel zur FME- und Sirenen-Alarmierung auf spezielle Alarmierungs-Apps für Smartphones angewendet. Die Einsatzkräfte erhalten dann eine SMS oder Alarmnachricht und bekommen so den Alarmierungstext visuell auf ihrem Smartphone dargestellt.
Seit dem 16.03.2020 gibt es - bedingt durch die Einführung einer neuen Leitstellensoftware auf der ILS - neue Alarmstichworte. Diese sind in unterschiedliche Einsatzszenarien aufgegliedert.
Bei jeder Alarmierung für eine Feuerwehreinheit in der VG Bad Ems-Nassau wird immer die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) in Bad Ems mitalarmiert und besetzt. Diese kann dann bei Bedarf zusätzliche Einheiten nachalarmieren und wirkt als unterstützendes Organ und rückwärtige Führungseinrichtung für die Einsatzkräfte am Einsatzort.
Bei der Lageerkundung durch die Führungskräfte kann sich ein Einsatzszenario auch als durchaus weniger schwerwiegend einstufen lassen oder es ist nur ein Fehlalarm. Der Einsatzleiter kann vor Ort aber auch jederzeit das Einsatzstichwort erhöhen und weitere Kräfte nachfordern lassen. Für jedes Einsatzstichwort gibt es zudem eine sogenannte Alarm- und Ausrückeordnung (AAO), in der festgelegt ist, welche Fahrzeuge ausrücken sollen.
Des Weiteren gibt es noch den sogennatnen Brandsicherheitsdienst (BSD). Bei einem BSD stellen wir mit einer bestimmten Anzahl an Einsatzkräften, Fahrzeugen oder auch anderen Feuerwehreinheiten den Brandschutz bei verschiedenen Veranstaltungen sicher (z. B. Michelsmarkt Nassau, Hombachtal-Ralley Geisig u. v. m.). Falls es vor Ort zu Unfällen, Bränden oder anderen Vorfällen kommt, sind wir direkt vor Ort und können schnell und gezielt Hilfe leisten.
In Deutschland gibt es für die örtlich installierten Sirenen drei verschiedene Tonintervalle in Form von bestimmten aufeinanderfolgenden Heul- oder Dauertönen:
Der Alarm für die Feuerwehr besteht aus drei 12 Sekunden langen Dauertönen, die zwei Mal unterbrochen werden.
Sobald Sie diesen wahrgenommen haben, sollten Sie speziell auf ausrückende Feuerwehrfahrzeuge und die Privatfahrzeuge der Einsatzkräfte achten.
An jedem letzen Samstag im Monat um 12 Uhr wird dieses Tonintervall zudem für die Probealarmierung in der VG Bad Ems-Nassau eingesetzt.
Eine bevorstehende oder bereits vorhandene Großschadenslage bzw. der Katastrophenalarm wird durch einen einminütigen auf- und abschwellenden Heulton signalisiert.
Nach dem Ertönen dieses akustischen Warnsignals sollten sie sich auf schnellstem Wege in einen sicheren Raum bzw. in ein Gebäude begeben. Des Weiteren sollten sie ebenfalls auf Durchsagen von regionalen Radiosendern, Nachrichtenapps/-kanälen sowie Einsatzkräften achten und deren Warnhinweise und Anordnungen befolgen. Informieren Sie auch Nachbarn, Mitbewohner oder Passanten über die aktuelle Lage. Insbesonder ältere und behinderte Menschen bedürfen in solchen Situationen besonderer Hilfe. Ausländische Mitbürger kennen die Bedeutung dieses Warnsignals möglicherweise nicht, wodurch sie auch auf jenes aufmerksam gemacht werden sollten.
Ein einminütig anhaltender Heulton hebt den zuvor ausgelösten Katastrophenalarm bzw. die Warnung vor einer Großschadenslage wieder auf.